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Den 13. Dezember 2019
Meer und Sonne, aber auch Felder mit Lavendel
Heute bin ich wieder aus Kaikoura abgereist und weiterfahren, ins Hinterland der Südinsel, zu den Thermalquellen von Hanmer Springs. Es waren schöne Tage an der Küste! Aber zuerst sollte ich am letzten Mittwoch den 11. Dezember meinen Mietwagen abholen um meine Reise nach Kaikoura an zu fangen… Jener Mietwagen sollte für mich bereit stehen am Flughafen von Christchurch. Um 9 Uhr morgens wurde ich beim Motel abgeholt von einem freundlichen jungen Mann, der mich mit einem schönen oxblood-roten Kia Sportage, mit automatischem Schaltgetriebe, zum Hauptdepot der internationalen Autovermietungsfirma Thrifty brachte für die Formalitäten. Als ich mein Gepäck mitnehmen wollte, sagte er dass dieses Auto das meine war und dass ich also das Ganze da lassen konnte – ich war damit bestimmt zufrieden! Nicht lange nachher war ich mit dem Auto startbereit für meine erste Autofahrt „an der falschen Seite des Weges“… Zum Glück hatte ich in den Niederlanden schon einige „Fahrstunden“ bekommen von Freunden, weil ich bisher nur Autos mit manuellem Schaltgetriebe gehabt hatte. Deshalb hatte ich in jedem Fall schon an den Unterschied gewöhnen können. Ich war auch gewarnt worden vor dem ziemlich wilden Fahrverhalten der Neuseeländern, aber das war schlussendlich nicht so schlimm. Der Fahrtrichtungsanzeiger ist an der rechten Seite und nicht an der linken Seite…: der Standardwitz in Neuseeland ist ja „Lieh deinen Wagen aus an einen Ausländer und die Windschutzscheibe ist noch nie so sauber gewesen…!“ Ausser Stilstand gibt es nur zwei Geschwindigkeiten: 50 Km pro Stunde innerhalb von Ortschaften und 100 Km pro Stunde ausserhalb von Ortschaften. Autobahnen wie bei uns gibt es praktisch nicht, deshalb hält sich jeder (Autos, campervans, Kraftfahrzeuge) sich ausserhalb von Ortschaften an die maximale Geschwindigkeit, auch auf schmalen, kurvenreichen Wegen… Es war eine ruhige Fahrt nach Kaikoura, mein nächstes Reiseziel, ungefähr 200 Kilometer nördlich von Christchurch. Zuerst fuhr ich durch ein grünes Agrargebiet mit vielen Weinbergen und Wiesen, wo sogar Lakenvelder Rinder standen. Der Nachteil von selber Autofahren ist schon dass man sich richtig konzentrieren soll auf den Weg und nicht mal ruhig sich die Umgebung ansehen kann… Später führte der Weg durch bewaldete Hügel die immer wilder und felsiger wurden. An verschiedenen Stellen waren Baustellen entlang dem Weg – dort war die maximale Geschwindigkeit nur 30 Km/Stunde. Es war lustig zu sehen wie die Polizeihelfer (meistens Frauen) die Autofahrer fröhlich zuwinkten! Der Weg wurden immer kurvenreicher und fuhr auch immer steiler den Berg hinauf. Bei jeder Kurve steht auch die maximale Geschwindigkeit angeschrieben: bei „85“ bracht man sich nicht viele Sorgen zu machen, aber wenn es „25“ ist, muss man sich daran halten, denn in solchem Fall führt der Weg gerade hinter der Kurve steil bergauf oder bergab! Auch dabei wurde ich immer geschickter – auch wegen des automatischen Schaltgetriebes! Nach einigen dieser „25“-Kurven und auch mal einer “15“-Kurve kam auf einmal das Meer in Sicht: der Pazifik! Irgendwo sah ich einen Parkplatz an der anderen Seite der Strasse, also nach drei Mal richtig Hin- und Hergucken habe ich den Wagen geparkt und habe mir mal den Ozean angeschaut. Ich hatte schon gelesen dass es vor drei Jahren, in November 2016, in der Nähe von Kaikoura ein sehr starkes Erdbeben gegeben hatte von 7,8 auf der Richter-Skala, das nicht nur viele Schäden verursacht hatte an Gebäuden, aber auch das Land an vielen Stellen zwei Meter emporgehoben hatte, mit Inbegriff der Küstenlinie. Deshalb waren jetzt Felsen sichtbar geworden die vorher unter dem Meeresspiegels geliegen hatten und heute öde wie eine Mondlandschaft aussahen. Ein älterer Herr aus Christchurch stand auch am Parkplatz und erzählte wie er und seine Frau damals mitten in der Nacht aus ihrem Haus geflüchtet waren und dass sie sahen wie das Haus auf den Fundamenten schwankte. Zum Glück waren die Schäden in Christchurch nur gering, aber in dieser Gegend nicht… Bei diesem Parkplatz gab es auch eine Stelle wo Boote vom Trailer zu Wasser gelassen werden konnten, aber das war heute nicht mehr möglich: zu viele Felsen hatten sich erhoben! Die Gegend sah heute wieder friedlich aus, mit hier und da einem Baum und einigen Grasbüscheln. Schon war an der Küstenlinie war zu sehen dass ein Teil dieser Felsen bei Hochwasser wieder unter Wasser verschwinden. Damals hatte die Bevölkerung Todesangst gehabt dass ein Tsunami entstehen würde , denn sie sahen wie das Meer sich zurückzog, aber das wurde nicht verursacht von einer Flutwelle, sondern von der Erhebung der Küstenlinie…!
- In der Nähe von Kaikoura: Blick auf den Pazifik mit der erhöhten Küstenlinie
- In der Nähe von Kaikoura: Blick in südlicher Richtung auf den Pazifik und die Küste
- In der Nähe von Kaikoura: Blick auf die erhöhte Küstenlinie des Pazifiks – die Anlegestelle kann nicht länger benützt werden
- In der Nähe von Kaikoura: Close-Up von Felsen der erhöhten Küstenlinie des Pazifiks – sie lagen vor 2016 zwei Meter unter Wasser
Da ich zu früh war um mich bei meinem B&B zu melden, entschied ich mich um bei meiner Ankunft in Kaikoura das Auto an einem Parkplatz abzustellen und ein wenig herum zu gehen. Kaikoura ist ein langgezogenes Dorf das ganz eingerichtet ist für Touristen, vor allem für die Beobachtung von Meeressäugetieren: Wale, Delphinen vom Meer mit Booten oder aus der Luft mit kleinen Flugzeugen. In den Jahren 1980 hat der örtliche Bevölkerung, vor allem Māoris, diese Art Tourismus entwickelt und dadurch Kaikoura richtig zu fördern. Vorher war es ein ruhiges, eben schläfriges Fischersdorf gewesen, und heute ist es ein touristischer hotspot. Das 2016-Erdbeben hatte sehr viel Schäden im Dorf verursacht: überall sind leere Stellen im Dorfbild – das „Heritage“-Hotel von 1900 ist völlig zerstört worden, worüber die Einwohner sehr traurig sind: ein wichtiger Teil ihrer Geschichte ist verschwunden. Für unseres Zeitgefühl sind hundert Jahre nicht so viel, aber für dieses noch junge Land ist es ein empfindlicher Verlust. Seit dem Erdbeben ist viel wieder aufgebaut und restauriert worden. 2011 ist eine monumentale Stadtglocke errichtet worden, die „town clock“, entlang der Dorfstrasse, der „Esplanade„, in der Nähe des Verkehrsbüro: nicht etwas Klassisches, sondern etwas Symbolisches und Modernes. Es ist eine hohe dreiseitige Säule, aus drei Elementen, die je Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellen. Die Vergangenheit verweist zur Māori-Kultur in Form einer Holzschnitzerei die die Legende von Paikea darstellt: man erzählt dass er ein Vorfahre war der Māoris die heute auf der Südinsel leben und dass er der einzige Überlebende ist einer bösen Arglist eines seiner Halbbrüder, Ruatapu, der sich benachteiligt fühlte weil er durch seine Sklave-Mutter aus niedrigeren Verhältnissen stammte. Das Kano worin er mit vielen anderen (Halb-)brüdern sass, war von Ruatapu aufgeschlitzt worden, wodurch das Kano sank und jeder ausser Paikea ertrank. Paikea überlebte weil er einen Tohorā, einen Pottwal aus den Gewässern rum Kaikoura verzauberte: der Pottwal rettete ihn und brachte ihn in Sicherheit aufs Land! Die Holzschnitzerei stellt die kräftige Verbindung der einmaligen Natur um Kaikoura und den Menschen dar. Eine aus Kalksteinen aus der Gegend erbaute Mauer stellt als Gegenwart die Vitalität der Stadt dar, während die Zukunft eine nichtbearbeitete Mattscheibe ist: alles ist möglich und nichts liegt schon fest. Es sieht so aus als ob das 2016 Erdbeben die Glocke nicht schwer beschädigt hat. Eine schön gestaltete, langgestreckte Sitzbank entlang der Strasse, mit einer Decke, mit dem Rücken zum Meer gekehrt in Form einer gigantischen, brechenden Welle. Das könnte auch verweisen auf die Folge der Geschichte der sicheren Landung von Paikea: regelmässig treten im Frühsommer grosse Flutwellen auf, die in der Legende zugeschrieben werden zu der drohenden Rückkehr des bösen Halbbruders von Paikea, Ruatapu!
Der Name Kaikoura ist ein Kürzel von wie die Māori den Ort nennen. Offiziell heisst sie: Te Ahi-kai-koura-a-Tamatea-pokai-whenua , was bedeutet „das Feuer das Tamatea-pokai-whenua ( ein legendärer Reisender) machte um Flusskrebse zu kochen“. Dieser „crayfish“ ist eine Art Flusskrebs der Gattung Paranephrops zealandicus: er kommt nur bei der Südinsel Neuseelands vor und gilt als Delikatesse. Eine andere Delikatesse aus Neuseeland sind die „Green-lipped mussels“ (Perna canaliculus). Diese Muschel habe ich gegessen in einem Restaurant in der Dorfstrasse, das vorher eine Autowerkstatt war, „Groper’s Garage“. Das Logo ist witzig: die Abbildung eines Barsches mit einem Rollgabelschlüssel im Maul! Die Terrasse war teils überdeckt: die alte Decke über den Tanksäulen! Ich setzte mich beharrlich hin an einem Platz ohne Decke, bestellte ein Glas Sauvignon blanc und eine Portion Muscheln. Das war sehr schmackhaft. Die Bitte auf einem Schild an der Wand um die Möwen nicht zu füttern war nicht umsonst: jene aggressiven Bestien waren ganz erpicht auf die Essteller, aber bei mir hatten sie keine Chance…!
- Kaikoura: die Seite der Town Clock die die Vergangenheit zeigt – die traditionelle Holzschnitzerei stellt die Ankunft der Maori in Neuseeland dar
- Kaikoura: die Seiten der Town Clock die die Gegenwart und die Zukunft zeigen – die Natursteine aus der Landschaft um die Stadt und eine nichtbearbeitete Glasscheibe
- Kaikoura: Sitzbank an der Strassenkante in Form einer grossen Welle
- Kaikoura: Logo mit einem Barsch des Restaurants „Groper’s Garage“ – in einer ehemaligen Autowerkstatt
- Kaikoura: bei „Groper’s Garage“ ein grosser Teller mit der neuseeländischen Spezialität „Green lipped Mussels“, Grünschalmuscheln die tatsächlich grünlich sind an den Kanten
Nachher bin ich noch eine Weile über dem breiten Strand gegangen mit einer wunderschönen Aussicht auf die Ausläufer der grossen Bergkette Kaikoura Ranges. Das war sehr beruhigend.

Um 14.00 Uhr verliess ich das Dorf Kaikoura und nach einer Viertelstunde erreichte ich im Weiler Hapuka das B&B mit dem schönen Namen „Awatea“ (Tagesanbruch eines neuen Tages auf Māori). Die Unterkunft ist nicht weit entfernt von der Küste – auch liegt dort die Eisenbahn von Christchurch nach Picton im Norden des Südinsel. Dort wurde ich herzlich empfangen von Kevin, dem Vater des Besitzers, die mir mein luxuriöses Zimmer zeigte. Ich hatte eine eigene kleine Terrasse mit Blick über den grossen Garten und auch wieder auf die Kaikoura Ranges in der Ferne. Es gab noch drei andere Gästezimmer im einen Flügel des bungalowartigen Hauses; die Besitzer lebten im anderen Flügel. Im Mittenteil ist der Eingang mit der Halle und einem grossen Aufenthaltsraum mit Sitzbänken, einem TV/Computer und Esstischen. Es gibt auch ein kleiner Küchenteil mit Kühlschrank, Microwelle und einer ausgiebigen „hospitality tray“ für Tee und Kaffee. Auch hier war wieder ein Zugang zu einer grossen Terrasse! Früh am Abend kam Kevin um zu fragen ob ich mitgehen möchte um die Tiere zu füttern. Sie hatten das B&B vor nicht zu langer Zeit übernommen und mit Inbegriff der „Ménagerie“, bestehend aus zwei Alpakas, einigen Hühnern und Enten, einigen Ziegen, Schafen, Hängebauchschweinchen und einem hochbetagten Pony, Betsy. Ein der Alpakas kam behutsam herbeigetreten um einige Pellets von meiner Hand zu naschen, nach ermutigenden Worten von Kevin: „Come on! We haven’t got all day…!“. Die Enten waren schon früher zu Besuch gekommen auf meiner Terrasse. Ich habe nachher gemütlich ein Glas Wein getrunken und etwas gegessen mit einem niederländischen Ehepaar, Ab und Marischa. Sie waren ebenfalls unterwegs mit demselben Reiseveranstalter als ich: Riksja Travel – wir konnten viele Neuigkeiten mit einander austauchen.
- In der Nähe von Kaikoura (Hapuka): beim B&B „Awatea“ kommen zwei Hausenten mal zu Besuch
- In der Nähe von Kaikoura (Hapuka): beim B&B „Awatea“ stehen auch zwei Alpakas auf der Wiese
- In der Nähe von Kaikoura (Hapuka): Close-Up eines der Alpakas das Pellets aus meiner Hand nascht beim B&B “Awatea“
- In der Nähe von Kaikoura (Hapuka): Blick vom B&B „Awatea“ auf den Garten und den Ausläufern der Kaikoura Ranges
- In der Nähe von Kaikoura (Hapuka): Blick auf den Pazifik und die Eisenbahnlinie Christchurch – Picton am Ende der Strasse wo B&B „Awatea“ liegt
Während meines kurzen Spaziergangs durch Kaikoura war ich am Strand zu gelangen über eine kleine Fussgängerbrücke gekommen, die über einen kleinen Bach ging: der Lyell Creek. Das schmale Band zwischen der Dorfstrasse, das Flüsschen und dem Meer ist mittlerweile aufgewertet zu einer schönen Oase von Pflanzen und Bäumen. Ein Schild erwähnt schwere Überschwemmungen gerade vor Weihnachten 1993: dann trat der Kohwai River Fluss, der südlich von Kaikoura in den Pazifik fliesst und den ich wenigen Stunden zuvor über eine lange Brücke überquert hatte, durch kräftige Niederschläge über die Ufer. Das flache Hinterland von Kaikoura das einst Sumpfgelände war und überwachsen von vielem Mountain flax und wasserbindendem Gestrüpp, wurde völlig überflutet und wie auch das Dorf… Um solche Überschwemmungen mit Schäden in Millionenhöhe zur Folge vor zu beugen ist am rechten Ufer des Lyell Creek Baches eine innovative Konstruktion aus Beton installiert worden die nicht nur funktionell ist (das Wasser vom Dorf wehren), aber auch noch schön aussieht. Der Lyell Creek floss jetzt ruhig zum Meer – einige Ente schwammen herum. Am Ufer wuchs ein grosses Büschel Mountain daisies (Celmisia semicordata), die aussehen wie eine Art grossgewachsene Gänseblümchen, mit ihren graugrünen Blättern die mit weisslichen Härchen bedeckt sind als ob es weisser Filz ist. Im Dorf hatte ich schon einen grossen Weihnachtsbaum gesehen der fast aus seinem Topf wehte: die roten und goldenen Girlanden flatterten im Wind! Im Garten des B&Bs Awatea blühte ein schöner Mountain flax. Später sah ich den einheimischen Vogel Tui (Prosthemadera novaeseelandiae) sich dahin setzen, der bestimmt interessiert war in den Nektar. Dieser wunderschöne Vogel, die zur Gattung der Honigesser gehört, mit den auffälligen weissen Halsfedern und dem stahlblauen und schokoladenbraunen Körper was leider so rasch wieder verschwunden, dass ein Bild nehmen nicht gelang… Die Farbenkombination des Vogels mit den roten Blumen des Mountain flax war immerhin „flamboyant“ zu nennen!
- Kaikoura: an den Ufern des kleinen Flusses Lyell wächst u.a. die einheimische Mountain Daisy (Celmisia semicordata)
- Kaikoura: hier ist es Sommer, die Sonne scheint und ein Weihnachtsbaum wird vom kräftigen Wind geschüttelt!
- In der Nähe von Kaikoura (Hapuka): im Garten von B&B „Awatea“ steht ein blühender Mountain Flax (Phormium colensoi)

en.wikipedia.org/wiki
Am nächsten Tag stand etwas Besonderes auf dem Programm: eine Bootsfahrt zur Bucht von Kaikoura um Pottwale zu beobachten! Es gab eine strahlende Sonne, aber mit einem kräftigen Wind, der auf See natürlich noch starker sein sollte. Um 10 Uhr sollten wir uns melden beim Büro von van Whale Watch Kaikoura, neben dem Bahnhof von Kaikoura, von wo wir mit einem Bus zur Kaikoura Halbinsel transportiert wurden. Dort lag unser Boot in einem kleinen Hafen. Das Boot hiess Tohorā: der Māori Name für den Südkaper (Eubalaena australis) – der Wal der in der Legende Paikea sicher an Land brachte! Wir verliessen den Hafen und bekamen nicht nur Sicherheitsinstruktionen, sondern auch noch viele inhaltliche Informationen über das Meeresgebiet und über die verschiedenen Arten von Walen. Inzwischen erhöhten wir unsere Geschwindigkeit – ich fand die Dünung nicht so schlimm, aber das galt nicht für jeden… Uns wurde erzählt dass sicher bei Kaikoura der Seeboden vor der Küste ganz rasch in die Tiefe verschwindet: es gibt einen untermeerischen Canyon, vergleichbar zum Great Canyon in den Vereinigten Staaten. Dieser Kaikoura Canyon ist wohl ein Kilometer tief: dort leben die Wale und Pottwale. Die Küstenlinie ist schon vom 2016 Erdbeben hochgeheben worden, der Canyon ist jedoch nicht beschädigt worden – deshalb sind die Wale geblieben…! Als wir einmal nach draussen an Deck gehen dürften, war vom Wasser her gut sichtbar wie langgezogene weisse Wolken oberhalb der Berggipfel der Küstenlinie hingen. Es war auch klar warum die ersten Māori die mit ihren Kanos das heutige Neuseeland näherten, dem Land den Namen „Aotearoa“ gaben, was tatsächlich so etwas bedeutet wie „Land der langen weissen Wolke“! Es war herrlich um dort am Deck zu stehen im Wind und in der Sonne, und ab zu warten was wir zu sehen bekommen würden.
- Kaikoura: das Boot “Tohora” für die Beobachtung von Pottwalen liegt bereit im kleinen Hafen der Kaikoura-Halbinsel
- Auf See bei Kaikoura: Blick von Boot nach Norden auf die mit Wolken zugedeckten Kaikoura Ranges
- Auf See bei Kaikoura: Blick vom Boot auf das Festland und die mit Wolken zugedeckten Berge
- Auf See bei Kaikoura: Blick vom Boot auf das Festland und auf einen fast wolkenlosen Himmel
Irgendwann legte der Kapitän das Boot still, lief zum Geländer und horchte mit einem Hydrophon ob er unter Wasser Geräusche von Walen empfangen konnte: dann wusste er ob sie in der Nähe waren. Es gibt 95% Gewissheit dass während dieser Fahrten Wale signalisiert werden, aber es ist auch sehr gut möglich dass man nichts sieht – dann werden die Teilnehmer teils entschädigt. Der Kapitän erwähnte dass er mindestens einen Wal gehört hatte und dass dies auch bestätigt worden war von anderen Booten in der Nähe. Es gab noch keine Zeichen dass der Wal an die Oberfläche kommen würde, so dass wir über das Meer spähten nach anderen Tiere. Wir sahen schon einen grossen Albatros über das Wasser gleiten und auch, ganz kurz und ganz schnell, einige Delphinen auf- und untertauchen!
- Auf See bei Kaikoura: gut hinschauen, denn es fliegt ein grosser Albatros gerade oberhalb der Wasseroberfläche
- Auf See bei Kaikoura: der Kapitän lauscht mit einem Hydrophon unter Wasser ob er Wale hört
- Auf See bei Kaikoura: Momentaufnahme, denn Delphinen sind signalisiert worden direkt neben dem Boot!
Die Zeit verging und es wurde rundgesagt dass der Wal, in diesem Fall ein Pottwal (Physeter macrocephalus), allmählig mal nach oben kommen sollte, denn er war schon Dreiviertelstunde unter Wasser. Die maximale Zeitdauer die sie erlebt haben war eine Stunde und 10 Minuten. Nach 50 Minuten fing etwas im Wasser an sich zu rühren, deshalb stürmte jeder zum Geländer und zum Oberdeck, trotz der Dünung. Es tauchte etwas Kolossales und Dunkelbraunes auf an die Oberfläche. Es erschienen auch kleine Nebelfontäne und wir sahen immer mehr vom Tier. Nicht nur unser Boot und noch ein Schwesterschiff versuchten so nah wie möglich beim Pottwal zu kommen. Aber auch zwei kleinen Flugzeuge oberhalb von unseren Köpfen. Es sah aus wie eine moderne Art von Walfang, und dann nicht mit Harpunen, sondern mit Kameras! Es war ein grossartiger Anblick um zu sehen wie jenes Tier von ungefähr 60 Gewichtstonnen im Wasser dümpelte wie ein Quietscheentchen! Irgendwann, nach ungefähr 8 Minuten, hatte der Pottwal angeblich ausreichend Luft geschnuppert (oder er war unserer Aufmerksamkeit satt…!) und tauchte ab. Wir sahen seine grosse geteilte Schwanzflosse aufragen aus dem Wasser und anschliesslich mit einem eleganten Schwung unter Wasser verschwinden. Es war ganz leise gewesen an Bord – der einzige Laut kam vom Kapitän der vom Steuerrad verkündete was so alles passierte und wann wir Bilder machen mussten! Jeder war durch das Geschehene wie in eine Trance geraten und stand ein wenig benommen da um zu checken ob die Bilder gut waren. Welch ein Erlebnis!
- Auf See bei Kaikoura: der Boot kommt so nah dran dass die Rückenflosse des Pottwales gut sichtbar ist
- Auf See bei Kaikoura: das Boot bleibt in der Nähe des schnaubenden Pottwales
- Auf See bei Kaikoura: Vom Boot ist gut sichtbar wie gross die Rückenflosse des Pottwales ist!
- Auf See bei Kaikoura: Close-Up des Rückenflosse des Pottwales mit brechenden Wellen
- Auf See bei Kaikoura: vorläufig ist jene Rückenflosse alles was wir zu sehen bekommen vom Pottwal
- Auf See bei Kaikoura: vom Boot ist zu sehen dass der Pottwal wieder eine grosse, vielleicht letzte Nebelfontäne auspustet
- Auf See bei Kaikoura: vom Boot ist zu sehen dass der Pottwal wieder untertaucht, denn die Schwanzflosse ragt aus dem Wasser hoch
- Auf See bei Kaikoura: vom Boot ist zu sehen wie der Pottwal mit einem eleganten Schwung der Schwanzflosse unter Wasser verschwindet
Um ungefähr 13.00 Uhr waren wir wieder auf festen Boden und nicht lange nachher brachte der Bus uns wieder zurück zum Eincheckort beim Bahnhof. Nachdem ich noch Kaffee getrunken hatte und auch noch Käse gekauft hatte in einem kleinen Delikatessengeschäft – ein Art Rotschimmelkäse aus Kuhmilch (Jersey-Kühe) von einem Bauernhof in der Nähe des B&Bs Awatea! – bin ich zurück gefahren in Richtung des B&Bs, denn ich möchte auch noch mal einen Lavendelgarten besuchen: der Lavendyl Farm, wo man nicht nur durch die verschiedenen Lavendelgärten gehen kann (das ganze Gelände ist ungefähr zwei Hektare gross), aber auch vielerlei Lavendelprodukte kaufen kann und sogar zwei Cottages mieten kann. Die Gärten die von hohen Hecken von blühenden Bäumen (u.a. wieder mit dem schönen roten New Zealand Christmas Tree) voneinander getrennt waren, sahen tatsächlich sehr schön aus. Im ersten Garten blühte der Lavendel gerade noch nicht, wodurch eine Art von violettem Schimmer über die graugrünen Büschel hing, die alle im kräftigen Wind wiegten. Die Berge im Hintergrund hatten auch so eine sanftgraue Note. Im Weiteren blühten in verschiedenen Blumenbeeten die meist fantastischen Rosen, in prachtvollen Farben rot und rosa. Es wuchs eine herrlich duftende Rosensorte in einer der Hecken im Halbschatten mit einer Wolke von zartrosa Blumen! Es gab auch einen Garten mit weissen Lavendel. Ein weiterer Themagarten hatte den Namen „The Circle of Thyme“: dort wuchs nicht nur Lavendel und Besenheide, aber auch Thymian, der jetzt verblüht war. Ein Tor würde Zugang geben zum „Postman Road Vineyard“ Weinberg, aber auf einem Schild war angeschrieben worden dass Eintritt untersagt war… Die Aussicht auf die Bergen war schon wunderschön! Die Dame des Lavendelhofs bei wem ich das Eintrittsticket und später noch einen Kaffee kaufte, war ein wenig aufgebracht: sie erzählte dass ihr Wasserverbrauch lächerlich hoch gewesen war und dass sie hoffte dass der Wassermesser schuld daran war und nicht irgendwo ein Leck auf den zwei Hektaren. Schwierige Suche nach dem Leck… Der freundliche, weisse Hund war jedenfalls froh mit mir: ich hatte irgendwo im Garten seine Plüschente wiedergefunden und zurückgebracht! Ich fand es einen beruhigenden Ausflug, und nicht nur wegen der besänftigenden Wirkung von solchen Mengen Lavendelöl…
- In der Nähe von Kaikoura: wiegender Lavendel beim Lavendelgarten Lavendyl Farm mit den Bergen im Hintergrund
- In der Nähe von Kaikoura: es gibt auch wunderschöne blühende Rosen beim Lavendelgarten Lavendyl Farm
- In der Nähe von Kaikoura: diese Lavendelsträucher sind in voller Blüte beim Lavendelgarten Lavendyl Farm
- In der Nähe von Kaikoura: diese wunderschönen zartrosa Büschel-Rosen blühen ausgiebig beim Lavendelgarten Lavendyl Farm
- In der Nähe von Kaikoura: Close-Up der zartrosa Büschel-Rosen beim Lavendelgarten Lavendyl Farm
- In der Nähe von Kaikoura: es blühen auch rote Büschel-Rosen mit gelben Blumenherzen beim Lavendelgarten Lavendyl Farm
- In der Nähe von Kaikoura: immer mehr blühende Lavendelsträucher beim Lavendelgarten Lavendyl Farm
- In der Nähe von Kaikoura: man darf nur über den Zaun des Lavendelgartens Lavendyl Farm zum Weinberg hinüberschauen!
Am nächsten Tag, am Freitag den 13. Dezember, bin ich abermals ins Dorf gefahren, weil ich auch in Kaikoura eine „Memorial Hall“ gesehen hatte, und einen Kriegsobelisk. Ich parkte den Wagen an einem Parkplatz entlang dem Weg, gerade ausserhalb des Dorfes. Im schmalen Streifen Land zwischen dem Weg und dem Strand ist 1921 ein Obelisk aufgerichtet worden für die aus Kaikoura stammenden Soldaten die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Die Stelle war jedoch ein unwirtliches Stück Land, wo nur grobes Gras wachsen wollte. Einige Norfolk (Island) Pines (Zimmertannen, Araucaria heterophylla, eine einheimische Baumart, nicht mit der Tanne verwandt) hatten dort schon gestanden. An diesem Obelisk sind einige Plakate angebracht worden mit Namen der Gefallenen in früheren Kriegen (im Zweiten Südafrikanischen Bauernkrieg) und späteren Kriegen (von Korea, 1950 bis 1953, bis Südvietnam, 1964 bis 1972). Aufmerksamkeit wird auch einem Soldaten aus Kaikoura gewidmet, Thomas Cooke (1881–1916): ihm ist postum die wichtigste britische Kriegsauszeichnung verliehen worden, das „Victoria Cross“, weil er trotz schweren feindlichen Feuers während der Schlacht von Pozières in Nordfrankreich als Unterteil der Schlacht an der Somme auf seinem Posten geblieben war. Er fiel am 25. Juli 1916. Als der Obelisk 1921 an seinem Ort stand, war eine Dame, Lydia Washington (1867–1946), empört über den Mangel an „Ausstrahlung“ dieses öden Landstreifens. Sie nahm die Initiative um es eigenhändig zu ändern in einen schönen „Memorial Garden„. An der Meeresseite hat sie eine Hecke von Taupata (Coprosma repens) gepflanzt: es ist ein Strauch mit lederartigen, runden kleinen Blättern, die manchmal auch Neuseeländischer Lorbeer genannt wird und der als Windschutz angepflanzt wird. Sie hatte einige Walkieferknochen geschenkt bekommen die sie wie einen Ehrenbogen am Wanderweg platziert hat. 1940 ist die steinerne Mauer mit Zugangstor gebaut worden als Ehrung für Lydia und als Dank für die grosse Arbeit die sie für die Gefallenen geleistet hat. Vom Erinnerungsgarten führte auch ein Pfad direkt zum Strand. Zwischen den vom Meer polierten Steinen wuchs ein grosses Büschel von gelben Essbaren Mittagsblumen (Carpobrotus edulis), die nicht einheimisch sind und eben in der Liste von invasiven, unerwünschten Arten aufgenommen worden sind. Die Blumen sind jedoch sehr schön!
An der anderen Seite der Strasse steht das 1955 eröffnete „Memorial Centre“. Daneben steht auch ein kleines Denkmal mit einem Relief: ein dekorierter Soldat mit einer Frau und einem Kind, sitzend auf einer Bank. Die Inschrift an der Oberseite ist: „Your heritage is Peace”; an der Unterseite steht derselbe Text auf Māori, aber umgekehrt: „E Rangimarie mea tuku iho“, „Frieden ist Ihre Erbe“! Am kleinen Plakat aus Bronze steht u.a. „VJ Day 15 August 1995” anlässlich des 50. Gedenkfeiers des Ende des Zweiten Weltkrieges. „VJ Day” heisst „Victory over Japan”: Japan kapitulierte am 1. August 1945, womit der Zweite Weltkrieg offiziell beendet war. Neben dem Gebäude ist ein jetzt ziemlich vertrockneter Rasen mit zwei grossen schwarzen gusseisernen Kochkesseln, die „Trypots“, worin früher das in kleinen Stücken geschnittene, ölhaltige Fleisch von Walen („blubber“) ausgekocht wurde für das Fett. 1843 gründete der „master whaler“ Robert Fyffe in Kaikoura die erste „whaling station“ am Festland. Heute stehen zwei dieser Kochkessel hier aufgestellt. Mit dem gestrigen Spektakel um den Pottwal noch frisch in Erinnerung musste ich das Ganze schon in die richtige Perspektive rücken: ich was auf jenem Schiff um schöne Bilder zu machen, während die frühere settlers auf Walfang gingen um zu überleben…
- Kaikoura: das Relief bei der „Memorial Hall“ mit der Inschrift „Your Heritage is Peace“ (Deine Erbe ist Frieden“ anlässlich der 50. Gedenkfeier zum Ende des Zweiten Weltkrieges
- Kaikoura: neben dem “Memorial Centre“ steht dieser „trypot“, ein Kochkessel für Walfleisch an einer Gedenkstelle für die Walfang

Ich stieg wieder in das Auto und fuhr über einen schmalen kurvigen Weg entlang der Küste zum äussersten Punkt der Halbinsel. Ich passierte ein historisches Gebäude, „The Fyffe House“, das für den vorher schon genannten Walfänger und Pionier Robert Fyffe (1811–1854) gebaut worden ist: ein für jene Zeit (die 1840er Jahre) grosses Haus. Jetzt ist es ein Museum, das wegen Restaurierungsarbeiten (Erdbebenschäden) geschlossen war. Das rosa gemalte Haus ist das letzte der ursprünglichen Häuser aus dem Zeitalter der Walfang um 1840. Gegenüber dem Haus ist ein Parkplatz, von wo man über der felsigen Küste gehen kann. Diese Küste sieht faszinierend aus: weisse Kreidefelsen mit ganz scharfen Spitzen ragen aus dem Wasser. Manche Gipfel sind schon wieder ein wenig überwachsen worden von gelbblühenden kleinen Pflanzen, andere liegen wie schiefe Stapel Papier auf der Küste. In Pfuhlen ist Salzwasser zurückgeblieben mit Seetang und Schalentieren. Ein Teil wird bei Flut wieder unter Wasser stehen. Hier sind grosse Naturkräfte tätig gewesen…
- In der Nähe von Kaikoura: Blick von der Halbinsel über die scharfen Kreidefelsen nach Norden auf die Berge
- In der Nähe von Kaikoura: an der Nordseite der Halbinsel besteht die Küste aus weissen Kreidefelsen mit scharfen Spitzen
- In der Nähe von Kaikoura: die Kreidefelsen an der Nordseite der Halbinsel sehen aus wie Stapel Papierblätter
- in der Nähe von Kaikoura: Blick über die scharfen Kreidefelsen und die Bucht zu den Bergen
Weiter nach Westen ist ein etwas heruntergekommener kleiner Hafen mit einer Anlegestelle. Es gibt nicht viel Aktivität mehr, aber das war früher schon anders. Bei dieser „Fyffe Cove Wharf“ Werft haben die Europäer sich niedergelassen. Ringsum entstand ein richtiger Hafenort mit Anlegestellen und Behörden wie ein Hafenmeister und Zollbeamten. Eine lebendige Fischerei blühte auf. Heute stehen überall Schilder mit dem Verbot um im Küstenbereich von Kaikoura zu fischen (abgesehen vom Werfen einer Angel von der Anlegestelle) um für die Zukunft den Fischbestand wieder auf ein verantwortbares Niveau zu heben. Nach dem Erdbeben war der grössten Teil der Garnelen und Fische von den hohen Wellen auf die Küste geworfen worden und dadurch vernichtet. Um die Umwelt die Gelegenheit wieder ein akzeptables Niveau zu erreichen ist nicht nur das Verbot auf Fischen von „seafood“ und das Ernten von Seetang eingerichtet worden für die Küstenlinie vom Conway river Fluss südlich von Kaikoura bis Cape Cambell im Norden über eine Länge von 150 Kilometern und bis zu 4 Seemeilen aus der Küste, aber um Kaikoura ist von den Behörden auch einen „Rāhui“ eingerichtet worden um es die vorher reichen „mahinga kai“ – Stellen für das Sammeln von Esswaren auf Māori – möglich zu machen wieder auf Niveau zu kommen. Es fällt auch unter dem Begriff „Kaitakaitanga”, „richtige Verwaltung der Erde, der Luft und des Meeres“ wie die Māori es deuten. Die neuseeländische Regierung hat diesen Begriff heutzutage auch in der Gesetzgebung verankert…
- Kaikoura: an dieser Stelle der Halbinsel waren die ersten Bauten um dem Hafen von Robert Fyffe ± 1840
- In der Nähe von Kaikoura: Landkarte worauf ist angegeben wie weit entlang der Küste das Fischverbot für Schalentiere und Seetang gültig ist
- Kaikoura: o.a. bei der Werft auf der Halbinsel steht ein Schild mit „Rahui“, ein Fischverbot um die nachhaltige Erholung des Fischstandes zu fördern
In dieser kalkreichen Umgebung auf der Grenze zwischen Land und Salzwasser strandet Vieles und blüht auch viel Schönes. In einem Pfuhl mit zurückgeblieben Salzwasser trieb etwas das einem Stück weissem Farn ähnlich sah. Es war keine Pflanze, aber ein Tier: Schwarze Koralle oder Dörnchen-Koralle (Antipatharia), eine Koralle aus den tieferen (sub)tropischen Meeren die ein schwarzes Skelett hat – das Weiss wird gebildet von kleinen Polypen! Eine einheimische Seetang-Art ist die „Neptune’s Necklace” (Hormosira banksii) – es sieht tatsächlich aus als eine mit Perlen angereihte Halskette! Es liegen auch grosse, gebleichte Baumstämme an der Küste, die von den Flussen mitgeführt und schliesslich wieder von Flut oder vom Sturm auf die Küste geworfen worden sind… In dieses wilde, trockene Gebiet sah ich rosa Wilde Malve (Malva sylvestris) und ganze Felder mit violett-blauem Gewöhnlichen Natternkopf (Echium vulgare) stolz blühten. Und natürlich wieder die Mountain daisies (Celmisia semicordata)!
- In der Nähe von Kaikoura: angeschwemmte Schwarze oder Dörnchen-Koralle (Antipatharia), die aussieht wie weisser Seetang, aber dieser Fleischfresser hat ein schwarzes Skelett!
- In der Nähe von Kaikoura: angeschwemmter einheimischer Seetang Neptune’s Necklace (Hormosira banksii)
- In der Nähe von Kaikoura: in einem Salzwasserpfuhl ist ein Stück Seetang, Kelp (Laminariales), hinterblieben und auf dem weissen Kreidefelsen liegt ein gebleichter Baumstamm
- In der Nähe von Kaikoura: am kalkreichen Strand bei der Halbinsel wächst eine grosse Wilde Malve (Malve sylvestris)
- In der Nähe von Kaikoura: am kalkreichen Strand bei der Halbinsel gedeiht der Blaue Natternkopf (Echium vulgare) auch sehr gut
- In der Nähe von Kaikoura: entlang der Treppe vom Kliff zum Strand an der Halbinsel wächst auch ein grosses Büschel Mountain daisies (Celmisia semicordata)
Ein Publikumsmagnet auf dieser Halbinsel ist der „Kaikoura Seafood Barbecue“, nur ein einfaches hölzernes kleines Gebäude entlang dem Weg das Mengen von Leuten anzieht um gegrillten crayfish zu essen, und noch andere Delikatessen aus dem Meer. Es ist 2003 gegründet worden, wonach es entdeckt worden ist von u.a. Lonely Planet und deshalb weltberühmt ist… In Kaikoura soll man neben den „Green-lipped mussels“ natürlich auch einmal crayfish gegessen haben: als ich crayfish bestellte, durfte ich aus einer Kühltasche ein Exemplar wählen, das schon gekocht auf Eis lag. Einen halben Krebs fand ich ausreichend und nach einer kurzen Weile bekam ich einen Teller mit darauf einem grillierten halben Krebs, Salat und Reis und einem Stück Knoblauchbrot. An einem langen Tisch mit vielen Gästen habe ich die Mahlzeit genossen und auch hier wieder gegen die Möwen verteidigt.
- In der Nähe von Kaikoura: auf der Halbinsel steht der weltberühmte „Kaikoura Seafood Barbecue“ Kiosk, der 2003 angefangen hat
- In der Nähe von Kaikoura: ein halber Crayfish (Süsswasserschalentier) beim „Kaikoura Seafood Barbecue“ Kiosk
Schlussendlich kam ich beim Aussichtpunkt Point Kean wo die Teerstrasse endete und mündete in einen grossen Parkplatz. Vom diesen Punkt führte ein mittlerweile ausgetretener Pfad den Felsen die Küste entlang und ein anderer Pfad steil hinauf für eine Wanderung über die hohe Seite der Halbinsel. Ich fing an mit einen Spaziergang über den Klippen, wo oben viele Möwen herumflogen und wo auch dunkle, schwerfällige Seebären in der Sonne lagen und schliefen. Hier und da waren Möwen beim Brüten, während jeder einen Bogen um sie herum machten. Dann sind sie harmlos, aber o je wenn man ihre Jungen zu nah kommt… Ich folgte einer anderen „Route“ über den Felsen als plötzlich eine grosse Möwe kreischend eine Luftattacke auf mich eröffnete, und das immer wieder. Auf einmal sah ich ein graubraun getupftes Jungtier unbeholfen zwischen grossen Felsbrocken hin und her stolpern. Ich habe mich rasch davon gemacht, aber ich wurde noch lange verfolgt vom „angry bird!“ Ein nächstes Erschrecken wartete auf mich in Form eines grossen Seebären der aus dem Nichts anfing mich „an zu bellen“, weil ich ihn angeblich aufgewacht hatte. Nachher schlurfte er wieder davon, zu einem etwas besseren Schlafplatz…

Nach meiner Tour “mit Begegnungen“ bin ich die vielen Treppen hochgelaufen zum hohen Rand der Kliffen um mir den südlichen Teil der Halbinsel an zu sehen. Die ganze Rundwanderung über diesen Kaikoura Peninsula Walkway dauert schon 3 Stunden, aber es gibt eine Möglichkeit um ein Stück über dem hohen Kliff zu gehen, dann wieder zum Strand hinunter zu steigen und zurück zu kehren zum Ausgangspunkt. Es war eine schöne Wanderung mit wunderbaren Fernblicken über den Pazifik und über die weisse, zackigen Felsen, die vor allem auf Meereshöhe von der endlosen Einwirkung der Gezeiten tief ausgehöht waren. Jedoch wuchsen und blühten dort viele farbige Pflanzen und Blumen. Und natürlich lagen auch hier wieder Robben tief im Schlaf auf den Felsen, gewiss bei der offiziellen Kaikoura Robbenkolonie. Hier gibt es weniger Störungen von Menschen, also waren sie besser zu beobachten. Die Sonne schien und es war, obwohl mittlerweile der Wind etwas kräftiger geworden war, noch immer sehr angenehm um durch diese helle Umgebung zwischen Land und Meer zu gehen!
- In der Nähe von Kaikoura: Bick auf Point Kean mit dem Parkplatz und den felsigen Ausläufern der Halbinsel
- In der Nähe von Kaikoura: Blick von den Kliffen der Halbinsel auf Point Kean – die Menschen scheinen jetzt ganz winzig sein
- In der Nähe von Kaikoura: Blick von den Kliffen der Halbinsel bei Point Kean – die Menschen scheinen jetzt ganz winzig sein
- In der Nähe von Kaikoura: Blick auf die Klippen von Point Kean auf der Halbinsel entlang der Küste
- In der Nähe von Kaikoura: Blick auf die zackig erodierten Klippen an der Südseite der Halbinsel vom Pfad entlang der Küste
- In der Nähe von Kaikoura: auf der Halbinsel ragt bei Point Kean diese „Kalkmauer“ senkrecht auf vom Strand
- In der Nähe von Kaikoura: an der Südseite der Halbinsel gibt es auch eine Robbenkolonie – diese Robbe schläft ganz tief
Als ich wieder beim Wagen zurückkam wurde ich vom Dach frech angestarrt von einer der vielen einheimischen Rotschabelmöwen(Chroicocephalus novaehollandiae scopulinus). Sie ist eine kleine Möwe mit einem weissen Körper mit etwas Schwarzem an den Flügeln, aber sie fällt wirklich auf durch den tatsächlich roten Schabel und die roten Pfoten, und bestimmt durch die gelben Augen! Die Farben der Möwe und des Autos passten schon zusammen!

Das war das Ende meines Aufenthalts in Kaikoura. Ich bin mir sicher dass ich „ein nächstes Mal“ wieder zurückkehre zu diesem Ort!
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