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Den 18. Februar 2023
Wandern: selbstverständlich in den Bergen, aber nicht nur über die Via Alpina…
Änderungen sind schon angesagt worden, aber in Bezug auf den Fernwanderweg „Via Alpina“ selbst: dieser Fernwanderweg in den Alpen durch alle acht Alpenstaate, von Trieste in Nordostitalien nach Monte-Carlo im Fürstentum Monaco im Westen, wird in den kommenden Jahren auf einer anderen Weise gestaltet werden. Im letzten Jahr wurde gefeiert dass die Via Alpina vor 20 Jahren gegründet worden ist. Die unabhängige Dachorganisation CIPRA (Convention Internationale de la Protection des Alpes) hatte bei dieser Gelegenheit angekündigt dass die Via Alpina adaptiert werden sollte: Zweck der Anpassungen war um die Wanderung interessanter und mehr herausfordernd zu machen. Im Sommer von 2022 hat eine Gruppe von Wanderern die die Via Alpina Explorers genannt werden, den neuen Weg überprüft. An welchem Moment die Änderungen durchgeführt werden ist in diesem Moment noch nicht bekannt, aber sie sind jedoch einschneidend. Es wird nur einen Weg geben: der Rote Weg der in Trieste in Nordostitalien anfängt und durch alle Alpenländer nach Monte-Carlo im Fürstentum Monaco führt, wird in Vaduz (Liechtenstein) anschliessen am Grünen Weg von Vaduz nach Lenk im schweizerischen Berner Oberland. Ab Lenk wird der Weg grösstenteils der bestehenden Trasse nach Monaco folgen. Von den insgesamt 341 Etappen werden nur 150 übrigbleiben.
Für mich ist dieser „Rote Weg Neuer Stil“ wegen dieser Beschränkung weniger interessant geworden. Es ist auch der Grund weshalb ich den Titel meiner Webseite geändert habe in „Wandern in de Bergen – Entlang der Via Alpina“. Wandern möchte ich jedoch noch weiterhin – und darüber berichten auch!
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Den 10. August 2022
Blick auf den Ortler, aber jetzt aus der Ferne
Am letzten Montag, den 8. August, hatte die Wanderung mich zur Hintergrathütte geführt auf 2.661m ü.M. am Fuss des Ortlers. Heute bin ich zu einer anderen Berghütte gewandert, zur Düsseldorferhütte die hoch an den Berghängen der rechten Seite des Tales des Suldenbaches liegt – auf 2.721m ü.M. Diese Wanderung war aus sportlicher Sicht nicht ganz spektakulär (na – der letzte Teil war sehr steil!), aber sie war bestimmt spektakulär was Aussicht und Räumlichkeit angeht: auch aus der Ferne ist die Energie dieser Bergwelt, das „Triumvirat“ von Königspitze, Monte Zebrù und König Ortler, deutlich spürbar. Diese Energie war vielleicht eben noch etwas stärker, weil das ganze Panorama sich vor mir ausstreckte! Viele Bilder werden also folgen…
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Den 8. August 2022
Entlang dem Wasserfall des Suldenbaches und durch die Moränen der Ortlergletscher
Gestern am Morgen habe ich Mals hinter mir gelassen und kam nach einer kurzen Reise mit Zug und Bus in Sulden an. Ich checkte ein in meinem vertrauten Hotel Nives. Auch dieses Mal hatte ich ein schönes Zimmer mit Ortlerblick, der am Nachmittag sich ein wenig versteckte hinter Wolken – das Wetter hatte sich noch immer nicht ganz beruhigt, aber es war schon angenehm kühl. Am Abend färbte der Himmel merkwürdig violett – welch ein spektakuläres Bild! Heute schien die Sonne wieder und übergoss den Ortler mit Sonnenlicht – es sollte ein schöner Tag werden.
Sulden am Ortler: Blick vom Dorf auf den Osthang des Ortlers (3.905m ü.M)
Sulden am Ortler: Blick auf den Ortler 93.905m ü.M.) vom Dorf am Abend mit Wolkenfäden
Sulde am Ortler: Blick auf die St. Gertraudkirche und die Berge im Süden am Abend in mysteriösem Licht
Für heute hatte ich eine Wanderung gewählt entlang dem Suldenbach zur Hintergrathütte die auf 2.661m ü.M. liegt. Nach einem aussergewöhnlich guten und reichhaltigen Frühstück verliess ich das Hotel um 9.30 Uhr und lief in Richtung der Seilbahn. Es floss viel Wasser durch den Suldenbach: die Folgen des Regens der vergangenen Tage, aber vielleicht auch der unvermeidlichen Gletscherschmelze… Auch war das Wasser gräulich gefärbt wegen des vielen Schlamms der mitgeführt wurde.
Sulden am Ortler: Blick nach Süden auf den Suldenbach, die Talstation der Luftseilbahn und die Madritschspitze (3.265m ü.M.)
Ich war mittlerweile wieder entlang den aus Holz geschnittenen Alpentieren gegangen, aber jetzt konnte ich den höhergelegenen Weg nutzen der im Winter geschlossen ist. Dort passierte ich einen Steinadler der auf einem Horst sass, während ein anderer Greifvogel aus einem in der Nähe stehenden Lärchen in Gleitflug „hing“! Auf einer Infotafel wurden erklärt welche die Unterschiede sind zwischen den zwei grössten Greifvögeln der Alpen, dem Steinadler (Aquila chrysaetos) und dem Bartgeier (Gypaetus barbatus). Abgesehen von der Farbe des Gefieders (überwiegend braun gegenüber weisser/oranger Körper und braune Flügel) ist vor allem die Jagdweise der Vögel anders. Der Steinadler greift seine Beute (Kaninchen, Murmeltiere, Eichhörnchen) nach einem langen Gleitflug, während der Bartgeier vor allem lebt von Knochen von Huftieren (Steinböcke und Gämsen), die er eventuell aus grösser Höhe auf die Felsen wirft um sie zu zerkleinern. Er benutzt die Thermik um herum zu schweben. Ich meinte zu sehen dass es hier um Steinadler handelte – es gab schon ein guter Eindruck!
Südlich von Sulden am Ortler: entlang dem Wanderweg sitzt ein aus Holz geschnittener Greifvogel auf seinem Horst und kommt ein anderer in Gleitflug aus einem Baum
Südlich von Sulden am Ortler: entlang dem Wanderweg kommt ein aus Holz geschnittener Greifvogel in Gleitflug aus einem Baum
Südlich von Sulden am Ortler: Close-Up eines aus Holz geschnittener Greifvogels entlang dem Wanderweg mit im Hintergrund dem Kanzellift
Ich ging auch wieder über den Lehrpfad EVOPÄD. Das letzte Mal hatte ich mich verirrt im Labyrinth das steht für „den Urmenschen“, und zielt auf die Lösung von Lebensproblemen mithilfe vom Gleichwicht und durch die Verbindung von unserer Kraft mit unserem Gefühl. Auf jener Weise erreicht man Identitätsbildung, das Finden seines Platzes im Leben, die Fähigkeit um Verantwortung zu nehmen… Mein inneres Gleichwicht wurde dadurch nicht verbessert! Jetzt passierte ich das „Saugetier“, eine runde Drehscheibe worauf man gehen soll wie auf einem Laufband, während man sich festhält an einem festen Holzblock dar oben. Hiermit sollte man die emotionelle Wahrnehmung und die Fähigkeiten um mit anderen um zu gehen, trainieren und Lernschwierigkeiten lösen. Das habe ich versucht – aber das fiel mir nicht leicht… Ich spürte dass rückwärts gehen auf der Holzscheibe einfacher war als vorwärts gehen. Auf dem Schild mit Erklärungen wurde nicht angegeben was das bedeutete… Ich musste jedenfalls schon um mich selbst lachen!
Im letzten März war ich auch schon in Sulden. Damals machte ich am op 16 maart eine Winterwanderung zur Mittelstation der Luftseilbahn. In der Nähe des grossen Wasserfalls des Suldenbaches hatte ich einen grossen zugefrorenen Wasserfall gesehen den ich mich nicht erinnern konnte vom ersten Mal, am 13. August 2019, als ich mit der Luftseilbahn hochfuhr, auf dem Weg zur Quelle des Baches. Das war auch ein Anlass zu meiner heutigen Tour. Es gibt mehrere Weisen um jene Stelle zu erreichen. Die einfachste ist um dem breiten Pfad von der Luftseilbahn zu folgen (wie im Winter) und schliesslich über die Hängebrücke den Suldenbach zu überqueren. Eine andere Möglichkeit ist um am rechten Ufer des Baches über einen schmalen Pfad zu gehen (und die Hängebrücke zu meiden…). Ich wählte die letzte Option und liess die Talstation der Luftseilbahn links liegen.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den grossen Wasserfall im Suldenbach mit links der Hängebrücke und rechts dem steilen Felsen wo es im Winter auch einen Wasserfall gibt
Es war ein beeindruckender Anblick um das Wasser zu sehen das sich vom hohen Fels im Süden donnernd hinunterstürzt. Jedoch: wo war der Wasserfall geblieben den ich im Winter gesehen hatte am Hang den ich jetzt hochsteigen sollte? Davon gab es keinen Spur mehr…
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick im Winter vom breiten Weg am rechten Ufer des Suldenbaches auf den Steilhang mit den zugefrorenen Wasserfall (rechts) und der Hängebrücke (links)
Während ich höher und höher kletterte wurde mir klar weshalb es im Winter schon, aber im Sommer keinen Wasserfall gibt: ich sah jetzt verschiedene kleine Bächlein die vom Fels hinunterflossen. Am Anfang des Winters gefriert das Wasser, aber zusätzliches Wasser wird darüber fliessen, das wiederum erfriert…! Meine Wahl für den Weg am linken Ufer bedeutete jedoch dass ich einem ganz schmalen Pfad folgen musste: der freundlich schlängelnde Ziegenpfad entlang dem Bach ging über in einen steilen, hier und da in den Felsen ausgehackten Pfad, manchmal unterstützt von Ketten und manchmal über Metallstufen. Und der Weg führte fast senkrecht hoch…! Die Herausforderung nahm ich an – und mit mir viele Anderen!
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: über den Felsen des Steilhanges westlich vom Suldenbach fliessen kleine Bächlein die in Winter einen grossen zugefrorenen Wasserfall bilden
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: ein Beispiel eines mit Ketten gesicherten Pfad gegen den Westhang beim Wasserfall im Suldenbach
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: hier ist der Pfad ausgehackt im westlichen Berghang beim Wasserfall des Suldenbaches
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: es gibt auch Stufen aus Stein und aus Metall in der Felswand westlich vom grossen Wasserfall des Suldbaches
Als ich den ersten Teil des Aufstiegs hinter mir hatte erreichte ich die Hängebrücke. Ich hatte sie überqueren sollen wenn ich im Anfang den breiten Weg zur Mittelstation der Luftseilbahn gewählt hätte. Auch dieses Mal war es für mich nur zuschauen wie andere Wanderer über die Brücke gingen: auf ersten Blick fand nicht jeder die Überquerung ganz angenehm, aber ein Hund tänzelte leichtfüßig über die Brücke, mit einem Ast im Maul…
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick vom westlichen Felsen beim grossen Wasserfall im Suldenbach auf die schmale, 44 Meter lange Hängebrücke
Das Wasser des Suldenbaches fliesst hier mit grosser Geschwindigkeit – es hat noch die Kraft vom Wasserfall in sich. Es hat schon dieselbe Farbe wie die Steine im Flussbett. Ich hatte weiter stromabwärts gesehen wie der gräuliche Schlamm sich in kleinen Furchen abgelagert hatte an den Ufern, während das Wasser ganz schnell weiter fliesst.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den schnell fliessenden Suldenbach gerade nach dem Wasserfall – das Wasser ist grau gefärbt vom mitgeführten Schlamm
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den Suldenbach stromabwärts – der Schlamm hat sich in Riffeln abgesetzt am Ufer
Es war nicht leicht um ein richtiges Bild des Wasserfalls zubekommen: die Sonne stand gerade über dem Fels worüber das Wasser hinunterdonnerte. Das Geräusch hallte wider. Das zerstäubte Wasser war erfrischend.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den niedrigen Teil des grossen Wasserfalls im Suldenbach wo es kein Gegenlicht der Sonne gab
Je höher ich vorankam am Steilhang, bekam ich nicht nur ein gutes Gefühl über meinen Fortschritt am Berg, sondern auch einen besseren Ausblick über die Landschaft: das Tal des Suldenbaches wodurch ich gerade gegangen war, der breite Weg worüber ich im Winter gewandert war, aber auch die Hängebrücke die tatsächlich schmal (1½ Meter) und lang (44 Meter) aussah. Von dieser Stelle fiel vor allem die Vegetation auf: das Ganze sah immer noch sehr grün aus, während es aus der Nähe jedoch ziemlich steinig ausgesehen hatte.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf das Tal des Suldenbaches, die Hängebrücke, den breiten Weg am rechten Ufer und (Inner-)Sulden in der Tiefe
Auch der Blick nach oben war vielversprechend: ich konnte die Hintergrathütte schon sehen oben am Berg. Das Gebäude verschwand wegen der Farbe der anwendeten Steinen fast komplett im Hintergrund des Hanges. Nur das symmetrische Satteldach verriet dass es kein Fels sein konnte! Ich wusste auch bestimmt dass es eine ganz anstrengende Wanderung werden sollte: ich sah keinen Pfad der von meinem Standort gerade zur Hütte führte…!
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick vom Steilhang beim Suldenbach aus die Hintergrathütte (rechtsoben)
Obwohl der Höhepunkt der blühenden Pflanzen schon vorbei war, wuchsen dort jedoch noch kleine Schmuckstücke. Eine ganz kleine Kiefer hatte sich entwickeln können auf einer flachen Stelle des Berghangs – so winzig im Vergleich zu den Gliedern der Ketten die uns Halt bieten konnten. Sie stand in einem Beet von Weisser Silberwurz (Dryas octapetala), ein alpiner Zwergstrauch der zur Rosenfamilie gehört und wovon die kleinen Blumen mittlerweile ausgeblüht waren. Die flauschigen Fruchtstände strahlten im Sonnenlicht. Höher am Berg ragten die feinen Zweiglein des Blaugrünen Steinbrechs (Saxifraga caesia) stolz ausden Polstern mit tatsächlich bläulichen dicken Blättern dieser Fettpflanze. Die weissen Blütenblätter waren schon ausgefallen. Eine Sorte die noch immer ausgiebig blühte war eine Untersorte der auch bei uns bekannten Schafgarbe (Achillea), die auf Deutsch Clusius-Schafsgarbe genannt wird. Es war witzig um ganz aus der Nähe zu sehen wie auch einige kahle Stielchen dazwischen standen: hatte ein Tier davon genascht oder hatte doch ein Mensch die Blumen gepflückt?
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: am Steilhang oberhalb des Suldenbaches wächst eine ganz kleine Arve zwischen der verblühten Weissen Silberwurz (Dryas octapetala)
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: zwischen den Steinen des Steilhanges oberhalb des Suldenbaches wächst auch der Blaugrüne Steinbrech (Saxifraga caesia) mit kleinen Rosetten
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: am Steilhang oberhalb des Suldenbaches blüht die Clusius-Schafgarbe (Achillea clusiana) noch ausgiebig
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Close-Up der Clusius-Schafgarbe (Achillea clusiana) die am Steilhang oberhalb des Suldenbaches blüht
Schlussendlich hatte ich den Steilhang in etwas mehr als einer halben Stunde überwunden und erreichte ich eine kleine Hochebene auf gleicher Höhe als die Mittelstation der Luftseilbahn. Dort wurde mir klar dass ich es mir selbst schon ziemlich schwierig gemacht hatte: ich hätte auch ganz einfach die Luftseilbahn nehmen können…Trotzdem bin ich froh dass ich nicht die Luftseilbahn gewählt habe: jetzt hatte ich doch richtig schöne Sachen gesehen! Ich konnte hier auch sehen wie das Wasser des Suldenbaches eigentlich in aller Ruhe heranfloss, bevor es sich über den Fels in die Tiefe stürzte.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf die Mittelstation der Luftseilbahn, oberhalb des Wasserfalls des Suldenbaches
Jetzt folgte ein relativ flacher Teil der Wanderung. Von hieraus war die Hintergrathütte schon wieder etwas besser zu sehen und schien auch viel näher zu sein. Es war auch möglich um viel weiter ins Tal bei Sulden zu schauen. Gerade ein kurzer Moment von Ruhe!
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf die Hintergrathütte oben am Steilhang
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick ins Tal von Sulden mit dem Suldenbach in der Mitte
Die Ebene worüber ich ging war übersät von hellgrauen Felsbrocken in vielen Grössen. Hierdurch war es angeblich ein idealer Standort für die Breitblättige Stendelwurz (Epipactis helleborine). Es standen grosse Pflanzen mit reifen violetten Fruchtständen die im Sonnenlicht glänzten – eine Überraschung und ein schönes kleines Geschenk!
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: am Hang oberhalb der Mittelstation der Luftseilbahn sind Breitblättige Stendelwurzen (Epipactis helleborine) verblüht und tragen grosse violette Kapselfrüchte
Eine andere Überraschung war eine Ur-Lärche, die Untersucher etwa datiert haben auf den Anfang des 7. Jahrhunderts! Unter eine Überdachung lagen gräuliche Holzstücke und ein Baumstumpf die zusammen schon wieder einen Baum bildeten. Auf einer Informationstafel steht dass 1996 während der Vorbereitungen von Feldarbeiten für die Universität von Stuttgart diesen Baum gefunden wurden und dass er im selben Jahr ausgegraben wurde von Studenten des Kurses Dendrochronologie dieser Universität. Diese Europäische Lärche (Larix desidua) ist zum Vorschein gekommen beim Abschmelzen des Suldengletschers. Derselbe Gletscher hat 639 nach Chr. den Baum schon beschädigt, schlussendlich um 834 nach Chr. „überfahren“ und in sich mitgeführt. Um 750 nach Chr. brach eine Periode an während deren die Vergletscherung der Alpen zunahm – diese Kältezeit dauerte bis ins 19. Jahrhundert. Auf der Tafel werden auch einige Jahre aus der Weltgeschichte erwähnt, wie das Jahr 700 als Karl der Grosse zum Kaiser gekrönt wurde, und das Jahr 834 als das Vinschgau bei der Aufteilung des Frankenreiches an Österreich zugewiesen wurde. Es war etwas Besonders um dort anno heute zu stehen und einen Baum zu betrachten der dort schon vor so einer langen Zeit gestanden hatte! Die Überdachung die 2005 erbaut worden ist vom Forstamt Prad am Stilfserjoch, sieht aus wie eine durchschnittliche offene Scheune aus der Region, bedeckt von Schindeln und Balken um zu verhindern dass der Schnee im Rutschen gerät, und erschwert mit Steinen. Sie schützt jedoch etwas ganz Spezielles: eine uralte Europäische Lärche! Die Lärche ist ein Pionierbaum der mit seiner langen Pfahlwurzel tiefer gelegenes Wasser erreichen kann und dadurch auch „sturmfest“ ist. Weil sie im Herbst ihre Nadel verliert kann sie besser umgehen mit Feuchtigkeitsverlust durch Frost.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: unter einer Überdachung am Hang oberhalb der Mittelstation der Luftseilbahn liegt eine Ur-Lärche die im 9. Jahrhundert vom Suldengletscher mitgeführt und 1996 wieder aufgefunden worden ist
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: unter einer Überdachung am Hang oberhalb der Mittelstation der Luftseilbahn liegt eine Ur-Lärche die im 9. Jahrhundert vom Suldengletscher mitgeführt und 1996 wieder aufgefunden worden ist
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: unter einer Überdachung am Hang oberhalb der Mittelstation der Luftseilbahn liegt eine Ur-Lärche die im 9. Jahrhundert vom Suldengletscher mitgeführt und 1996 wieder aufgefunden worden ist
Von dieser Stelle folgte erneut ein (sehr) steiler Teil der Tour. Jetzt waren die Panoramen auch wieder schön – und ganz anders: die hohen Berge mit den grossen Gletschern am Beginn des Suldentales kamen ins Bild. Nach Dreiviertelstunde Steigen konnte ich der Mittelstation noch gerade sehen, weit unten (doch ungefähr auf dreihundert Meter, schätze ich ein). Auch fiel die breite Ebene mit dem grauen Gestein auf, gerade bevor der Suldenbach den Wasserfall erreicht. Mit mir stiegen viele Wanderer den Steilhang hoch, nur wenige stiegen hinunter. Obwohl das Steigen mir manchmal schwer fiel war ich froh dass ich nicht absteigen brauchte: eine Qual für die Knie und die Zehen… Die vielen kurzen Pausen um wieder auf Atem zu kommen benutzte ich gerne zum Herumschauen und Geniessen!
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf die Kreilspitze (3.391m ü.M.), einen der Berge die im Süden das Suldental begrenzen mit den grossen Gletschern
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf die Ebene bei der Mittelstation der Luftseilbahn in der Tiefe mit den breiten Streifen von grauem Gestein
An der Stelle wo der schmale steinige Pfad nach Westen abbog um eine Felsenspitze herum hatte ich ein wunderschönes Panorama: wie kleine Würfel lagen in einer wilden felsigen Landschaft die Bergstation der Luftseilbahn und etwas niedriger die Schaubachhütte auf einem Felsvorsprung. Dahinter türmten die Berge hoch. Die Ränder der mächtigen Moränen von Gletschern die schon vor längerer Zeit verschwunden sind, schienen wie von einem Messer abgeschnitten zu sein.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Panoramablick auf die Bergstation der Lufstseilbahn, die Schaubachhütte, die Berge im Suden des Suldentales und die Moränen
Als ich im letzten März in der Gondel der Luftseilbahn während der Rückreise von der Bergstation zur Landschaft um den Ortler schaute, habe ich auch die Hintergrathütte gesehen – wie gross ist der Unterschied zwischen Winter und Sommer!
In der Luftseilbahn von Sulden am Ortler zwischen der Bergstation und der Mittelstation: winterlicher Blick auf den Berghang westlich des Suldenbaches, den Ortler und die Hintergrathütte
Nach einer Weile änderte sich die Aussicht erneut: der Ortler kam in Sicht! Der Pfad führte entlang dem grünen Berghang an der Nordseite und dem hoch aufgeschoben Geröll der alten Moräne des Suldengletschers an der Südseite.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den Ortler (rechts) und auf die mächtige Moräne des ursprünglichen Suldengletschers (links)
Auf einmal lag dort ein kleiner Bergsee, der Untergratsee, wo viele Wanderer Pause hielten. Manche standen mit nackten Füssen im Wasser um ab zu kühlen, denn es war richtig warm! Es lagen auch Schafe am Berghang – ihre Glocken waren aus der Ferne hörbar.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den Untergratsee mit dem Ortler im Hintergrund
Ich sah einen Anfang eines Gebäudes – oder gerade sein Ende, eine Ruine die zuerst gar nicht auffiel: die gestapelten Steine waren bestimmt aus dem grossen Haufen mit Steinen im Hintergrund geholt worden. Später sollte ich lesen dass hier bis 1915 die erste Hintergrathütte gestanden hatte, die währende der Kämpfe im Ersten Weltkrieg zerstört worden ist.
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: beim Untergratsee steht eine Ruine, wahrscheinlich der alten Hütte (bis 1915)
Nach einem weiteren kurzen Aufstieg kam bei der nächsten Kurve endlich die Hintergrathütte in Sicht! Was vom steilen Aufstieg bei den Wasserfällen aussah wie ein kleines Gebäude mit einem Satteldach zeigte sich wie eine grosse Hütte mit drei Stockwerken. In der Sommersaison (Mitte Juni bis Mitte Oktober) gibt es Übernachtungsplätze für 70 Personen: es sind vor allem Leute die über diese Route den Ortler besteigen möchten. Tagsüber ist es vor allem ein Ruhepunkt für Wanderer wie ich und viele andere. Eine einladende Terrasse hat „Ortler-Blick“ und weitere Stühle stehen an der Südseite der Hütte. Die Panoramasicht von Nordost durch den Süden nach Westen ist überwältigend! Die Hütte heisst auf Italienisch „Rifugio alto del Coston“ oder „Rifugio del Coston“: Hintergrat und Coston (di dentro) haben dieselbe Bedeutung. An der Aussenmauer hängen Gedenktafeln aus Marmor, u.a. zur Erinnerung an die Erstbesteigung der Nordwand der Königspitze durch Hans Ertl und Hans Brehn am 5. September 1930 und der Ortler-Nordwand, gleichfalls durch Hans Ertl, aber diesmal mit Franz Schmid am 22. Juni 1931. Die Gedenktafel ist am 2. August 1981 enthüllt worden. Der lange Weg der ich hochgegangen bin und der noch weiter führt in Richtung des Gipfels des Ortlers ist genannt worden nach diesem Hans Ertl (1908–2000). Er war ein deutscher Bergsteiger und Kameramann, der im Zweiten Weltkrieg diente unter u.a. General Rommel. Nach dem Krieg ist er nach Bolivien gereist, wo er zuerst noch Naturfilme drehte, aber schlussendlich einen Bauernhof führte.
Auf der Webseite der Hütte steht eine Kurzfassung der Geschichte. Der Ortler wurde1805 zum ersten Mal bestiegen über den Hintergrat. Dazu errichtete Josef Pichler, der als Erster den Ortler bestiegen hatte, schon eine kleine Schutzhütte, die etwas höher lag als die heutige Hütte. Hierzu wurde er beauftragt vom Beamten Johannes Gebhard, der gesandt worden war vom Erzherzog Johann von Österreich (1792–1859 und damals Gouverneur von Tirol). Diese Hütte wurde nach dem Beamten benannt und war die erste Schutzhütte in Tirol. Diese Hütte verfiel, denn der Ortler wurde lange Zeit nicht länger über diesen Weg bestiegen. Als am Ende des 19. Jahrhunderts die Zahl der Ortler-Besteigungen zunahm finanzierte Karl Bäckmann, ein russischer Diplomat aus Polen, den Bau einer neuen Hütte. Diese Bäckmannhütte wurde am 27. August 1892 eröffnet. Sie lag jedoch niedriger: auf 2.611 Meter beim Untergratsee. Das Interesse in die Hütte war so gross dass die Hütte nach drei Jahren erweitert wurde. Bäckmann schenkte die Hütte dem Bund der Bergführer in Sulden – im Gegenzug wurde ihm ein Denkmal gewidmet das jetzt entlang dem de Kultur- und Geschichtenweg in Sulden steht. Während des Ersten Weltkrieges benutzten die österreichischen Truppen die Hütte als Stutzpunkt, worauf 1915 die Italiener die Hütte mit Granaten beschossen. Die Bergführer aus Sulden erbauten zwischen 1920 und 1922 die heutige Hütte beim Obergratsee.
Bei der Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: die Hütte auf 2.661m ü.M. kommt in Sicht!
Ich fand noch einen Platz auf der Terrasse und bestellte im gemütlichen Innenraum in jedem Fall eine grosse Flasche Mineralwasser. Es standen ein gusseiserner Kamin und ein grosser Behälter mit Holz (und ein Feuerlöschgerät daneben). Der Kamin wird wahrscheinlich abends gebrannt. Neben der Standardspeisen die in einer Berghütte serviert werden, hatten sie auch „Hirschwurst, Kraut und Knödel“ – das wurde draussen auf einem Brett angeschrieben. Das war mein Mittagessen! Der Hirschwurst war gut, das Kraut erst richtig! Der Knödel war etwas trocken, aber lieferte schon gute Energie für die weitere Wanderung.
Bei der Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: in der Hütte steht ein grosser Herd mit Holz in einer Kiste
Bei der Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: auf einem Brett ausserhalb der Hütte steht ein zusätzliches Gericht – Hirschwurst, Kraut und Knödel
Bei der Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den Ortler von der Terrasse der Hütte mit schmackhaftem Mineralwasser
Bei der Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den Ortler von der Terrasse der Hütte mit schmackhaftem Mineralwasser und einer Portion Hirschwurst, Kraut und Knödel
Ich genoss das Wasser und das Mittagessen, aber vor allem die Aussicht auf die drei Berge womit ich fast auf Augenhöhe zu stehen schien: gesehen vom Südwesten nach Nordwesten die Königspitze (3.851m ü.M.), der Monte Zebrù (3.735m ü.M.) und der Ortler (3.905m ü.M.). Die grossen gräulichen Moränen die wie tiefe Rinnen in der Landschaft liegen, zeigen bis wo die Gletscher sich einmal ausgestreckt haben und mit welcher Kraft sie hinuntergeglitten sind… Die Menschen auf der Terrasse und in der Umgebung der Hütte schienen nur ganz winzig im Vergleich zu diesen Bergen die so viel Energie ausstrahlten – so empfand ich es jedenfalls! Ich glaube auch dass ich etwas zu viel Ehrfurcht für die Berge habe um Lust zu haben um die Gipfel zu besteigen… Und dazu habe ich natürlich noch nicht meinen Mangel an körperliche Fähigkeiten erwähnt!
Bei der Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick von der Terrasse auf die Königspitze (3.851m ü.M., links) und den Monte Zebrù (3.745m ü.M., rechts)
Bei der Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick von der Terrasse auf den Monte Zebrù (3.745m ü.M., links) und den Ortler (3.905m ü.M., rechts)
Nach einer Pause von über einer halben Stunde war es wieder Zeit um weiter zu gehen: über den anfangs leichten Höhenweg entlang den Hängen des Hintergratkopfes auf dem Weg zur Bergstation des Sesselliftes von Langenstein und von dort zurück nach Sulden. Nach einem kurzen Aufstieg erreichte ich den Pfad: dort wurde ich belohnt mit einer schönen Aussicht nach Norden bis weit ins Obervinschgau. In der Ferne schimmerte das hellblaue Wasser des Reschensees.
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: Blick in nördliche Richtung über den Berghang und den Höhenweg
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: Blick in nördliche Richtung über den Berghang des Hintergratkopf und ins Obervinschgau und den Reschensee
Der Wanderweg Nr. 3, der Morisiniweg (der benannt worden ist nach einem Bergsteiger aus Wien) war im Anfang flach und leicht begehbar, aber das änderte sich nicht lange nachher: es gab Passagen über Bretter und entlang steilen Stellen in der Felswand, woran Kabel befestigt worden waren. In dieser schroffen Umgebung mit den vielen Felsbrocken stand auch irgendwo eine Gruppe mit Hauswurzen (Sempervivum): die winzigen Blattrosetten und die rosa Sternchen der Blumen sahen ganz verletzlich aus.
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: der Höhenweg führt manchmal über Holzbretter mit einem Metallkabel in der Bergwand für Halt
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: zwischen den groben Felsbrocken wächst auch ganz niedrig eine Gruppe mit Hauswurz (Sempervivum) mit kleinen rosa Blümchen
Die Aussichten warn unvermindert schön, auch nach unten, ins Tal des Suldenbachen. Aus dieser Höhe war gut sichtbar wie kahlpoliert das Gebiet um der Mittelstation der Luftseilbahn war!
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: Blick auf den höheren Teil des Suldenbachtales mit der Mittelstation der Luftseilbahn und den kahl geschliffenen Felsen
Später wurde die Landschaft noch schroffer: die Steilhänge waren überdeckt mit Felsbrocken in verschiedenen Grössen, aber alle in einer rötlichen und rostartigen Farbe. Manchmal war der Weg nicht ganz sichtbar – man musste von einem Stein auf den anderen treten. An einer Stelle, als ich den Ortler wieder sehen konnte, hatten Wanderer aus allen Zeiten nicht sosehr „Steinmännchen“ aufgebaut, sondern richtig kolossale „Steinmänner“. Sie konnten Ausschau halten über die Gletschermoräne, das Restaurant von Langestein – und eben das Obervinschgau! Ich löste einen flachen Stein irgendwo aus dem Boden und steckte ihn im Gipfel eines dieser steinernen Zeichen. Mein Beitrag!
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: Close-Up eines der grossen Felsbrocken die vom Gipfel des Hintergratkopfs hinuntergestürzt sind und entlang dem Höhenweg liegen
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: Blick auf den Hang des Hintergratkopfs ins Tal des Suldenbaches der überdeckt ist von grossen Felsbrocken
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: Blick auf einen steinigen Nordhang des Hintergratkopfes und auf den Ortler
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: einer der grossen Steinmännchen mit Sicht auf die Bergstation der Langestein-Lift und das Restaurant
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: einer der grossen Steinmännchen hat eine wunderbare Sicht auf die Bergstation des Langenstein-Liftes und das Obervinschgau in der Ferne
Von den Steinmännchen führte der Weg hinunter zum Geröll der Moräne eines der Suldengletscher die man überqueren muss um die Bergstation des Sesselliftes von Langenstein zu erreichen. Jenes Restaurant mit dem charakteristischen Satteldach schien ganz nah zu sein, aber es dauerte jedoch noch fast Dreiviertelstunde um dort an zu kommen…
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: Blick über die Gletschermoränen auf die Bergstation des Langenstein-Liftes
Der Abstieg über die im Anfang noch grossen Felsbrocken und später über das lockere Geröll das auf die Moräne lag war ein wenig rutschig. Irgendwann verschwand die Sonne hinter einer grossen Wolke. Die Atmosphäre änderte sich schlagartig: es sah aus als ob ein Grauschleier über die Landschaft gezogen wurde, wodurch das Ganze sehr trüb wurde… Glücklicherweise dauerte es nur kurz!
Zwischen der Hintergrathütte und die Bergstation des Langenstein-Liftes: es gibt Unterstützung von Kabeln beim Abstieg über die grossen Felsrocken zur Gletschermoräne
Auf dem Weg zur Hintergrathütte und der Bergstation des Langenstein-Liftes: es gibt einen Pfad über die gerade Seite der Moräne – eine Mondlandschaft durch das sich änderndes Licht
Auf dem Weg zur Hintergrathütte oberhalb von Sulden am Ortler: Blick auf den Übergang von groben Felsbrocken unten am Hintergratkopf und das Geröll der Moränen auf dem Weg zum Langenstein-Lift
Als ich fast bei Langenstein war, schaute ich nochmals um: der steile Nordhang des Hintergratkopfes sah jetzt ganz grün und leicht im Vergleich mit der grauen Narbe in der Landschaft die gebildet wurde von der Moräne des ehemaligen Gletschers. Der deutlich sichtbare Pfad im Gletschergeröll schien an dieser Stelle schon sehr breit. Die Skifahrer und Snowboarder werden im Winter keine Ahnung haben wie die Landschaft im Sommer aussieht und wie unterschiedlich die Farben sind! Auch wird die Abfahrt schon eher smooth sein verglichen mit den Schritten die Wanderer machen müssen wenn es keinen Schnee gibt…!
Bei der Bergstation des Langenstein-Liftes: Rückblick auf die breite Gletschermoräne zwischen Langenstein und dem Hintergratkopf
Der breite Weg den ich schon füher erwartet hatte, kam erst als ich bei der Bergstation des Langenstein-Sesselliftes ankam. Ich wählte jetzt eine leichte Weise um hinunter zu gehen und nicht einen Besuch ans Restaurant: ich wartete mit einem Getränk bis ich wieder unten sein wurde (der Hugo Nives, mit Zitronenmelisse, im Hotel ist ganz durstlöschend!). Als ich einen Wegweiser sah worauf die „Martl Madonna“ erwähnt wurden dachte ich mit Freude zurück an meine wunderschöne Wanderung zur Marienstatue aus weissem Marmor am Fuss des Ortlers die ich am 14. August 2019 unternommen hatte! Während ich nach unten schwebte nach Sulden konnte ich wieder die Aussicht geniessen, auch ins Tal des Obervinschgaus nördlich von Mals, das ich in der Ferne sah. Der Reschensee konnte ich von hieraus nicht länger sehen…
Bei der Bergstation des Langensteinliftes: hier stehen Wegweiser nach u.a. der Hintergrathütte, aber auch zur Marlt Madonna (am 14. August 2019)
Zwischen der Bergstation des Langensteinliftes und Sulden am Ortler: Blick vom Sessellift nach Norden ins Obervinschgau
Noch lange nachdem ich wieder festen Boden unter den Füssen hatte und ich erneut in meine Hotelzimmer zum König Ortler hochschauen konnte, war ich sehr zufrieden über diese zwar anstrengende, aber auch sehr schöne Wanderung. Auch wurde mir klar dass meine Tour nicht nur ermöglicht worden war durch die Anstrengungen der Tourismuspioniere aus dem 19. und 20. Jahrhundert, sondern auch durch den Einsatz von Generationen von Schaf-, Ziegen- und Kuhhirten und Gämsenjägern im Laufe der Jahrhunderte: sie haben gemeinsam erreicht dass wir uns heutzutage so einfach erholen können in dieser Bergwelt! Hierüber sollten wir dankbar sein und diese Privilegien pflegen…
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Den 6. August 2022
… und eine Wanderung entlang Kapellen und einem Kreuzweg
Nach meinem kurzen Aufenthalt in Sent, wo ich so viele schöne Momente erlebt habe, war es Zeit um wieder weiter zu reisen: diesmal ins Vinschgau in Norditalien, in Südtirol, nach Mals. Aber bis es so weit war, habe ich auch noch eine schöne und vor allem gemütliche Wanderung gemacht mit Monika, meiner „Schulfreundin“ aus dem Romanisch-Kurs. Wir waren schon früh verabredet, um 9.30 Uhr, am Bahnhof von Scuol, von wo wir weiterreisten mit dem Postauto nach Ftan. Dort fing ein schöner aber steiler Aufstieg von 1.650m ü.M. nach Alp Laret auf 2.206m ü.M.: dort liegt die Alphütte mit Gasthaus wo wir schon zwei Mal gewesen waren und wo es angenehm ist um zu verweilen: einmal oben angekommen gibt es auch wunderschöne Ausblicke und auch gute Gerichte um zu essen! Es wurde ein sehr gemütlicher Tag mit guten Gesprächen. Einige Minuten nach drei waren wir wieder in Scuol zurück – recht zeitlich für mich um den Bus über Martina an der österreichischen Grenze und über Nauders nach Mals zu nehmen. Es war jedoch auch Zeit um mich zu verabschieden von Monika und vom Engadin.
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Den 3. August 2022
Im sonnenverwöhnten Dorf und durch die wilde Natur im Val Sinestra
Gestern bin ich zeitlich abgereist aus Küblis und nahm den Zug von 10.14 Uhr der mich durch den Vereinatunnel um 11.15 Uhr nach Scuol brachte. Dort nahm ich das Postauto nach Sent. Ich hatte für zwei Nächte ein interessantes Hotel gebucht, das Pensiun Aldier Hotel. Vom Dorfplatz, Plaz, wo das Festzelt für die Feierlichkeiten des Nationalfeiertages am 1. August noch aufrechtstand, waren es nur wenige Schritte zum Hotel, in einem alten, eleganten Gebäude. Ich war viel zu früh für den Check-in, deshalb setzte ich mich hin auf die Terrasse mit Blick auf einem schönen Garten wo gerade der Rasen gemäht worden war und Stockrosen farbenfroh blühten. Das Glas Holunderlimonade schmeckte mir gut bei diesen hohen Temperaturen!
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Für weitere Informationen über diese Etappe klicken Sie bitte hier oder für die offizielle Via Alpina Webseite hier.
Lesen Sie bitte den Beitrag über den ersten Teil dieser Etappe von St. Antönien zum Berghaus Edelweiss entlang dem Gafierbach vom 10. Juni 2019!
Den 1. August 2022
Vom Prättigau über das St. Antönier Joch ins Montafon – eine Grenzüberquerung
Heute ist es der 1. August, der Schweizer Nationalfeiertag: die Schweiz wird heute 731 Jahre alt! Es war ein strahlender Tag, aber am frühen Morgen noch nicht zu heiss. Das Wetter würde sich halten bis am Abend – nachher sollte die Möglichkeit von Gewitter zunehmen. Mein Plan war um mal wieder eine Etappe der Via Alpina zu wandern: Etappe 62 des Roten Weges: von St. Antönien auf 1.4009m ü.M. über das St. Antönier Joch (die Passhöhe ist auf 2.379m ü.M.) nach Gargellen im österreichischen Bundesland Vorarlberg, auf 1.433 m ü.M. Gargellen liegt in Luftlinie östlich von St. Antönien. Der Abstand zu Fuss ist etwa mehr als 10 Kilometer; die Steigung ist 938 Meter und die Abfahrt 940 Meter… Die Tour sollte 5 Stunden dauern.
Ich stieg um 08.17 Uhr beim Bahnhof Küblis ins Postauto nach St. Antönien. Wir fuhren durch einige Weiler, u.a. Pany: dort hatte jemand am Gemeindehaus, das heute zwar geschlossen blieb, doch die nationale, Schweizer, Fahne und die Fahne des Kantons Graubünden aufgehängt! Auch hier hat das grosse Gebäude wieder die Ausstrahlung eines Walser-Hauses – gebaut aus Lärchenholz und mit Schindeln am Giebel: es wird im Lauf der Jahren schön dunkel verfärben. In jedem Fall blühen die roten Geranien in den Blumenkasten munter und kräftig!
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Den 30. Juli 2022
Eine weisse Brücke in einer grünen Berglandschaft
Als erstes Wanderziel meiner ersten Wanderreise in den Alpen seit September 2019 hatte ich erneut das Prättigau gewählt, das Tal des Flusses Landquart zwischen Klosters und dem Ort Landquart, wo der Fluss in den noch jungen Rhein fliesst. Auch dieses Mal wählte ich das gemütliche Hotel Terminus, wo ich schon zweimal früher gewesen war und das mich so gut gefallen hatte. Gestern, am Freitag den 29. Juli, kam ich nach einer ziemlich sorgenfreien Zugreise an in Küblis: es fühlte sich gleich gut an.
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Den 18. März 2022
Sonne und Schnee, aber auch Saharastaub
Nach meinem Aufenthalt im Engadin, in Scuol, bin ich am vergangenen Dienstag, den 15. März, weitergereist nach Südtirol, nach Sulden am Ortler. Dort war ich früher schon gewesen: vom 11. bis am 15. August 2019 und war ganz begeistert! Ich war deshalb auch sehr gespannt wie ich die imponierende Bergwelt im Schnee erleben würde. Ich habe in den vergangenen Tagen meine Abenteuer vom letzten Mal wiederholt – natürlich in sofern das in der Schneelandschaft möglich war… Ich erlebte trotzdem mehr als genügend angenehme und interessante Momente, um mit der Reise von Scuol nach Sulden an zu fangen. Ich reiste mit dem Postauto über Martina an der schweizerisch-österreichischen Grenze, und anschliessend mit einem anderen Bus über den Rechsenpass entlang dem Reschensee nach Mals. Beim Dorf Graun im Vinschgau passierte ich die „Ertrunkene Kirche“, wovon der Turm noch über das Wasser des 1950 angelegten Rechsen-Stausees hinausragt. Bis auf dann hatte ich gesehen wie den Turm immer im Wasser stand, aber jetzt war der See zugefroren und gingen Menschen über das Eis um den Turm herum!
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Den 14. März 2022
Mit positiver Energie vom Schloss zum See und zurück
Gestern Morgen war es erneut strahlendes Wetter, ohne ein Wölkchen am Himmel. Ich entschied mich um dieses Mal zum Nachbardorf Tarasp zu wandern, das an der anderen Seite des Inns, weiter stromaufwärts liegt. Dort steht eine der ältesten und wichtigsten Burgen des Kantons Graubünden auf einer Felsformation – ein strategischer Punkt von wo der grösste Teil des Unterengadins gut übersehbar ist. Ich wollte meine Wanderung fortsetzen zu einem sumpfigen kleinen Bergsee, der jetzt natürlich noch zugefroren ist und unter einer dicken Schneeschicht liegt: der Lai Nair, der Schwarzer See. Dieser See der so genannt wird wegen des vom Hochmoor schwarzgefärbten Wassers, liegt auf einer kleinen Hochebene am Fuss der beeindruckenden Bergen der Sesvenna-Gruppe, die das Engadin scheidet vom Val Mustair im Süden. Wegen ihrer in sich gekehrten Lage wird diese Stelle auch wohl als Kraftort gesehen: ein Ort wo man eine erhöhte positive Energie spüren kann. Ich kenne das Gebiet von Wanderungen im Sommer, aber jetzt war ich schon gespannt wie es im Winter aussieht.
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Den 12. März 2022
Entlang dem Inn und durch den Wald mit den Skulpturen
Gestern Morgen bin ich aus meinem Hotel Bären in Suhr bei Aarau weiter gereist zu meiner nächsten Bestimmung: Scuol im Unterengadin. Ein Regionalzug brachte mich durch eine freundliche, hüglige Landschaft aufs Neue zum Zürich Hauptbahnhof; von dort fuhr ich über den mir so bekannten Weg entlang dem immer wieder faszinierenden Walensee, mit der am Nordufer steil aufragenden Bergkette der Churfirsten, wovon die Gipfel schneebedeckt waren. Nach dem Umstieg in Landquart auf „die Kleine Rote“, den roten Zug der Schmalspureisenbahnlinie der Rhätischen Bahn für meine Reise ins Engadin wurde die Aussicht richtig winterlich: im Prättigau, in der Regio wodurch der Fluss die Landquart fliesst, lag viel Schnee; die Bergen glänzten weiss in der Sonne. Vom Zug her konnte ich die so charakteristische und elegante Sunniberg-Brücke zwischen Küblis und Klosters sehen – der Anblick bleibt wunderschön! Auch die Aussicht auf dem Gebiet um Klosters war unvermindert schön: das hatte ich in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht mehr gesehen! Ich genoss es aufs Neue – jetzt sah ich es wieder mal im Winter! Diese Zugreise ist immer ein Fest…
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